Der heutige Hochaltar
Der neue Hochaltar - ein gotischer Flügelaltar
seit 1827 eine Kostbarkeit im Zentrum der Salvatorkirche
Der Hochaltar der Salvatorkirche
bei geschlossenen Innenflügeln
Der gotische Flügelaltar wurde im Jahr 1497 (Dürerzeit) gestiftet, in den Jahren 1505 bis 1507 gefertigt und stand bis 1815 als Hochaltar im Chor der St. Michaelskirche in Fürth. Er wurde 1815 an den Kunsthandel verkauft.
1827 erwarb die junge katholische Gemeinde in Nördlingen den kostbaren Altarschrein für die Salvatorkirche, da der bisherige Hochaltar - von Sebastian Taig im Jahr 1518 gefertigt - während der Napoleonischen Kriege zerstört worden war.
Das Gesprenge des Altaraufsatzes wurde ins Ansbach völlig neu konzipiert, wobei die noch vorhandenen Figuren des Vorgängeraltares teilweise in die Neugestaltung mit einbezogen wurden.
Die frühere Predella mit einer geschnitzten Abendmahlgruppe war zu dieser Zeit wohl schon verloren.
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Der Schrein selbst hat vier doppelseitig bemalte bewegliche und zwei feststehende Flügel.
Bei geschlossenen Innenflügeln zeigt der Schrein in der Mitte ein Gemälde der Heiligsten Dreifaltigkeit, auf den Wolken thronend; der Hintergrund ist erfüllt von lobpreisenden Engelscharen.
Die großartigen Malerein weisen nach Nürnberg und zeigen die Stilmerkmale des ausklingenden 15. Jahrhunderts, des spätgotischen Barocks.
Die Malereien werden dem Umkreis der Nürnberger Malerfamilie Traut zugeschrieben.
Darstellung: Altar bei geschlossenen Innenflügeln:
- Linker Flügel: St. Michael
- Innenflügel: Hl. Dreifaltigkeit
- rechter Flügel: St. Martin
Der Hochaltar der Salvatorkirche
bei geschlossenem äußeren Flügelpaar
Die Qualität der Schnitzwerke und Bilder ist überaus hoch. Das Gesamtprogramm des Altares ergänzt sich in harmonischer Weise durch ausdrucksstarke Plastiken, kunstvolle Schnitzereien und prachtvolle Gemälde.
So spricht der Altar den Betrachter einerseits aus geschichtlicher und kunsthistorischer Sicht an, den gläubigen Christen andrerseits aber auch durch seine sehr anschaulich dargestellten tiefen Glaubensaussagen.
Darstellung: Altar bei geschlossenem äußerem Flügelpaar:
Von links nach rechts:
- St. Christophorus
- St. Michael
- St. Martin
- St. Georg
Der Hochaltar der Salvatorkirche
bei geöffnetem Schrein
Die Figuren im Mittelteil stehen unter einem prächtigen, kunstvoll gearbeiteten Baldachin.
Für die Bildhauerarbeiten wird der Bamberger Hans Nußbaum benannt.
Die beiden Flügelreliefs zeigten ursprünglich das hl. Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde, die Heiligen des Bistums Bamberg, die jeweils die von ihnen gestifteten Kirchen trugen. (Kunigunde die Stiftskirche von Kloster Kaufungen; Heinrich den Dom in Bamberg)
Sie wurden umfirmiert, erhielten neue Attribute und wurden so zum hl. Knud und zur hl. Barbara.
Darstellung links: Altar bei geöffnetem Schrein:
Figuren von links nach rechts:
- St. Knud
- Johannes der Täufer
- St. Michael
- St. Stephanus
- St. Barbara
Das Gesprenge des Hochaltars von Sankt Salvator Nördlingen
Figuren im Gesprenge des Hochaltars
von St. Salvator:
Das Gesprenge des Altaraufsatzes wurde 1827 völlig erneuert, wobei die noch vorhandenen Figuren des Vorgängeraltares teilweise in die Neugestaltung mit einbezogen wurden.
Figuren von links nach rechts:
- Hl. Sixtus (Papst)
- Hl. Rochus
- Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes
- Hl. Anna selbdritt (Mutter Anna mit Maria und Jesus)
- Hl. Sebastian
- Hl. Otto von Bamberg (Bischof)
Bilder der Figuren
Die Heiligenfiguren Im Gesprenge des Hochaltars
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Der Glaube
ist ein steter
und unverwandter Blick
auf Christus.
Martin Luther, dt. Reformator, 1483 - 1546
Wir Christen wissen aber auch:
Glaube ist kein Honiglecken!
Wer heute konsequent als Christ zu leben versucht,
wird immer anecken in unserer Gesellschaft.
Aber er trägt auch etwas vom Feuer seines Geistes
in unsere Welt.
Herr, gib uns Mut und Kraft dazu
und begleite uns dabei!
Der ehemalige Hochaltar (Taigaltar)
Hinweise zum Taigaltar
Der ehemalige Hochaltar von St. Salvator wurde im Jahre 1518 fertig gestellt und stammt von dem Nördlinger Maler Sebastian Taig. Der prachtvolle Flügelaltar wurde großenteils von der angesehenen Zunft der Geschlachtgewander (Feintuchmacher) finanziert und deshalb auch "Geschlachtwanderaltar" genannt.
Er gilt als Hauptwerk von Sebastian Taig.
Er erhielt dafür vom Karmeliterkonvent und von der Bruderschaft der Geschlachtwandergesellen 400 fl.
Nahezu 300 Jahre stand er genau an der Stelle, wo sich einst das Hostienwunder ereignet haben soll und überdauerte unversehrt alle Fährnisse und Wirren im politischen und kirchlichen Bereich.
Im Jahre 1805 aber, also in der Zeit der Napoleonischen Kriege, wurde er von österreichischen Soldaten, die in der Kirche einquartiert waren, ruiniert. Von diesem Zeitpunkt an gingen die noch erhaltenen Teile des Altares verschiedene Wege, verschwanden, tauchten an verschiedenen Orten wieder auf, teilweise verloren sie sich aber auch bis heute im Dunkeln.
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Von den eindrucksvollen Altarbildern sind vier große Flügelbilder mit Darstellung der Verkündigung, der Heimsuchung, der Beschneidung und des Todes Mariä sowie vier kleinere Bilder mit der Schutzmantelmadonna, St. Margaretha, Maria vom Jüngsten Gericht und einer Teildarstellung vom Jüngsten Gericht im Stadtmuseum in Nördlingen zu bewundern.
Weitere Teile des Altars befinden sich im Nationalmuseum in München und in der Salvatorkirche zu Nördlingen.
Das Programm des Altares lässt sich aus den noch erhaltenen Bildtafeln sowie einer genauen Beschreibung aus dem Jahre 1790, ferner durch ein farbiges Aquarell aus dem Jahre 1769 von J. J. Kurz, das diesen komplexen Altar mit zwei Flügelpaaren noch unversehrt zeigt, ziemlich vollständig rekonstruieren.
Zum Programm des ehemaligen Hochaltars von Sebastian Taig
Das Programm des Altars nimmt in vielfältiger Art auf seine Funktion Rücksicht: Während die Geschlachtwanderbruderschaft sich selbst, und ihren Zunftheiligen Severus dargestellt wissen wollte, konnten Wallfahrer zu den Pilgerheiligen Rochus und Jakobus beten.
Die Betonung der Marienszenen in den Flügeln geht auf die Verbundenheit der Karmeliter mit ihrer Ordenspatronin Maria zurück.
Maria, die Ordenspatronin der Karmeliter spielte die Hauptrolle im ehemaligen Hochaltar der Salvatorkirche. Sie fand Platz im Mittelteil des Altares mit einer Beweinung, einer nicht exakt zu bestimmenden Marienszene und einer Marienkrönung.
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Darüber hinaus war das Marienleben in vier Szenen auf den Außenseiten der inneren Flügel dargestellt: neben der Verkündigung, der Heimsuchung, der Darbringung im Tempel auch der Marientod.
Diesen Zyklus des Marienlebens erweiterten ursprünglich Szenen, die auf zwei weiteren Flügeln die Geburt Mariens, die Geburt Christi, Jesus unter den Schriftgelehrten und den bethlehemitischen Kindermord zeigten.
Für die Marientafeln orientierte sich Taig an den Darstellungen des Marienlebens von Albrecht Dürer, die er jeweils leicht veränderte.
Erst im geschlossenen Zustand wurden bei diesem Altar Szenen aus dem Leben Jesu sichtbar, die in einer Kirche, die dem Leib Christi geweiht ist, nicht fehlen dürfen.
Die Rückseite des Schreins enthielt darüber hinaus eine Darstellung des Hostienwunders von St. Salvator (1381), des eigentlichen Auslösers der Wallfahrt.

Anna selbdritt
Verloren gegangene Figurengruppe
vom ehemaligen Hochaltar
von Sebastian Taig, 1518,
Ausschnitt aus dem Aquarell von J. J. Kurz (1769)

Beweinung Christi
Verloren gegangene Figurengruppe
aus der Predella des ehemaligen Hochaltars
von Sebastian Taig, 1518,
Ausschnitt aus dem Aquarell von J. J. Kurz (1769)